Der Piave und der Große Krieg
Heute schlängelt sich der Fluss Piave gemächlich durch sein Bett aus Kies und vom Wasser geschliffenen Steinen, umrundet kleine Inseln und grüne Oasen und ist untrennbar mit dem Gedächtnis an den Ersten Weltkrieg, an Schiffsbrücken, versteckte Stellungen und Schlachten verbunden, die dieses Gebiet so stark geprägt haben.
Nach der Niederlage von Caporetto wurde der „heilige Fluss des Vaterlandes“ zur letzten Bastion der italienischen Verteidigung und zur Frontlinie, die mit dem entscheidenden Sieg in der historischen Schlacht von Vittorio Veneto ihren Abschluss fand. In diesem Gebiet blieben noch zahlreiche Zeugnisse der blutigen Schlachten erhalten, die hier ausgetragen wurden: Mahnmäler, Gedenkstätten, Routen mit hohem historischen und symbolischen Wert. Der Rundweg „La Grande Guerra da Ponte a Ponte“ (Der Große Krieg von Brücke zu Brücke) ist eine Art Freilichtmuseum an der Piave-Front und verläuft von Vidor bis Susegana.
In Moriago della Battaglia befindet sich die Isola dei Morti (Toteninsel), ein Monumentalpark zum Gedenken an die „Arditi“ (Kämpfer des Sturmregiments), denen es im Oktober 1918 gelang, eine Bresche in die österreichischen Linien zu schlagen. Einige Wege führen bis zum Flussbett des Piave, der an dieser Stelle sehr eindrucksvoll ist.
Interessant ist auch das Museum des Ersten Weltkriegs in Fontigo mit zahlreichen Fundstücken aus der Gegend und Gegenständen, die von der Bevölkerung gestiftet wurden.
In der Nähe des Piave wurden die Burgen Collalto und San Salvatore in Susegana durch Artilleriebeschuss schwer beschädigt. Auf den Hügeln gab es Schützengräben, Unterstände und in den Felsen gehauene Tunnel, von denen einige noch sichtbar sind, wie das Höhlenlazarett von Colfosco.
Ganz in der Nähe, in Borgo Malanotte, Tezze di Piave, war der Schauplatz einer Offensivaktion der britischen Truppen. Der Britische Friedhof erinnert noch heute an die jungen britischen Soldaten, die hier ein gewaltsames Ende fanden.
Der stimmungsvolle Bosco delle Penne Mozze (Wald der zerrissenen Federn) in Cison di Valmarino ist ebenfalls ein Ort des Gedenkens an die vielen Kriegsopfer. Nicht weit davon entfernt kann man der „Strada dei 100 giorni“ (Straße der 100 Tage) folgen, dem letzten Abschnitt des Passes San Boldo. Sie wurde 1918 in kürzester Zeit vom österreichischen Heer erbaut, verbindet die Täler der Provinzen Treviso und Belluno und ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst mit fünf fast übereinander liegenden Tunneln, die in steile Wände eingegraben wurden.
In Combai befindet sich die „Strada de la fan“ (Straße des Hungers), ein geschichtlicher und naturkundlicher Rundweg, dessen Name an die großen Entbehrungen der einheimischen Zwangsarbeiter erinnert, vor allem alte Menschen, Frauen und Kinder, die diesen Transportweg auf Befehl der Österreicher für den Transport von Kanonen bauen mussten.
Mappa Itinerari della Grande Guerra nella Marca Trevigiana
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